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ARD-aktuell

23. Februar 2020

Hamburg – das etwas andere Wählen

Hamburg hat das komplizierteste Wahlgesetz der Republik. Das kostet die Wählerinnen und Wähler einige Mühe, denn sie müssen bis zu zehn Kreuze machen. Und die Öffentlichkeit muss sich in Geduld üben, denn in Hamburg dauert das Auszählen einfach länger.

Das Hamburger Wahlrecht ist das Ergebnis von zwei Volksbegehren. Seit 2011 können die Hamburger Wählerinnen und Wähler nicht nur darüber entscheiden, wie stark die Parteien in der Bürgerschaft vertreten sind, sondern auch, welche Kandidat*innen von den Listen der Parteien zu Abgeordneten werden.

Um das möglich zu machen, ist der Stimmzettel so dick wie eine kleine Zeitschrift. Wenn um 18 Uhr die Wahllokale geschlossen haben, wird zwar auch in Hamburg gleich ausgezählt. Und obwohl sich die Wahlvorstände heute am Sonntag beim sogenannten Schnellzählen auf die Landesstimmen beschränken, dauert es nach Einschätzung von Infratest dimap trotzdem etwa eine Stunde länger bis zur ersten Hochrechnung. Um 19:15 Uhr könnte es soweit sein.

Nun sind knappe Mehrheitsverhältnisse in Hamburg nicht zu erwarten. Aber wenn etwa eine Partei um die fünf Prozent herum zittern muss, kann es durchaus sein, dass erst das sorgfältige zweite Zählen am Montag erste Gewissheit bringt.

 

2 Kommentare

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1: Nomos:

23. Februar 2020 um 17:49 Uhr

"..das komplizierteste Wahlgesetz der Republik".

Na ja, Kommunalwahlen im Südwesten sind auch nicht einfacher, kumulieren oder panaschieren gibt es nicht nur in Hamburg:

https://www.stuttgart.de/img/mdb/item/672082/144489.pdf

2: Wählerin:

23. Februar 2020 um 17:51 Uhr

Als Hamburgerin finde ich das Wählen in Hamburg weder kompliziert noch mühevoll. Dass ich gezielt Personen wählen kann und v.a. meine Stimmen verteilen kann, erleichtert mir die Entscheidung. Mich überzeugt keine Partei wirklich, die Stimmen zu verteilen empfinde ich als guten Kompromiss. Wer mehr Demokratie möchte, kann halt nicht immer den bequemsten Weg wählen. Das Bildungsniveau steigt und steigt allgemein, da bekommen die Leute das mit den 10 Kreuzen schon hin. Wäre schön, wenn auch das Öffentlich-Rechtliche den Leuten mehr zutrauen würde …

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