Diese Thüringer Wahl beschert gleich in mehrfacher Hinsicht eine politische Situation, wie es sie noch nicht gegeben hat. Die Linke erzielt nicht nur ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Wahl in der Bundesrepublik, sie ist auch erstmals stärkste Partei. Die beiden Volksparteien schrumpfen gemeinsam auf ein Maß, dass früher für jede einzelne von ihnen ein Dämpfer gewesen wäre. In Berlin, Baden-Württemberg und Sachsen lagen die beiden gemeinsam bei den jeweils letzten Wahlen bereits bei nur noch etwas mehr als 39 Prozent. Das Thüringer Ergebnis liegt nun noch einmal satt darunter. Deshalb gilt umgekehrt: Ohne Linke oder AfD lässt sich schon rein arithmetisch keine Regierung in Thüringen bilden. Nach dieser Wahl ist also viel politische Fantasie bei den Parteien gefragt. Für Kenia, wie in drei anderen ostdeutschen Bundesländern, reicht es nicht. Simbabwe ist weit von einer Mehrheit entfernt. Wenn man mal unterstellt, dass auch weiterhin keine andere der Landtagsparteien mit der AfD koalieren wird, stellt sich die Frage nach neuen Bündnissen mit der Linken.
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