Normalerweise sind wir mit Serien in den Tagesthemen sehr zurückhaltend. In der Regel startet man euphorisch, doch dann kommt die erste breaking-news-Situation und wir schmeißen die Planungen über Bord.
Mit der Serie #lösungsfinder war es anders. Trotz vieler sogenannter „aktueller Nachrichtenlagen“.
Die anfängliche Skepsis ist gewichen und stattdessen herrschte rückblickend auf die vergangenen zwei Wochen große Zufriedenheit. Natürlich mit den Beiträgen und auch der Resonanz auf die Reportagen.
Viele haben uns ermutigt, weitere Lösungsfinder zu suchen.
Und auch wir haben etwas gelernt:
Dass man als Unternehmen, das Seife spendet, steuerlich schlechter gestellt wird als wenn man die Seife wegschmeißt.
Dass man aus drei Geschossen mit geringem Aufwand durchaus fünf Geschosse machen kann.
Dass bei Hebammenmangel eine GmbH die Lösung sein kann.
Für die Tagesthemen war es ein Experiment. „Solutionsjournalism“ heißt der Trend, der derzeit vor allem in den USA an Fahrt aufnimmt. Ziel ist es, für ein gesellschaftlich relevantes Problem eine Lösung zu finden, die es bereits gibt und die sich bewährt hat. Also keinen theoretischen Plan, keine Idee, sondern Praxis. Es geht nicht darum, die Welt rosarot zu malen, sondern auch die Nachteile einer Lösung aufzuzeigen. Lösungsorientierter Journalismus verlangt viel Recherche, um nicht in eine PR-Falle zu laufen.
Wir haben nach Antworten gesucht und ganz respektable gefunden. Wer noch einmal schauen will, kann das hier bei tagesschau.de/loesungsfinder
Oder heute Abend in den Tagesthemen, 22.15 Uhr, im Ersten.
Vor allem haben wir uns über die Kommentare gefreut, die über unsere Social-Media-Kanäle kamen. „Cool. Besser als immer nur rummeckern.“ Oder: „Tolle Idee von Euch!“.
Wir finden, dass die Sendungen gewonnen haben, weil wir nicht nur über Missstände und Skandale berichtet haben, sondern auch über Lösungen. Denn auch die gehören zu unserem Alltag. Wir wollen das ganze Bild zeigen.
Deshalb werden wir die Serie fortsetzen. Mindestens einmal im Monat wollen wir Lösungen zeigen, die bisher ohne große Aufmerksamkeit ausgekommen sind. Aber genau auf diese wollen wir künftig häufiger unsere Scheinwerfer richten.
Kommentar
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1: ohrenzwicker:
9. Mai 2019 um 21:38 Uhr
Die Lösungsfinder-Beiträge sind super, wenn sie jedoch ins Leere laufen, bewirken sie nichts.
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